Mit Laura Utz und Katharina Ruhr
Shownotes
Heute spricht Sebastian Striebich mit Laura Utz (WTM Waiblingen) und Katharina Ruhr (Stadt + Handel) über den Transformationsprozess der Waiblinger Innenstadt.
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00:00:00: Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu einer neuen Folge Stadtgeflüster.
00:00:05: Heute geht es um das Herz von Weiblingen, die Innenstadt.
00:00:09: Ich spreche darüber mit Laura Utz von der Weiblinger Wirtschaftsförderung und Katharina Ruhr, die als Stadtplanerin im Büro Stadt und Handel einen spannenden Transformationsprozess in Weiblingen begleitet.
00:00:28: Herzlich willkommen zum Weiblinger Stadtgeflüster mit Sebastian Striebig.
00:00:37: Katharina, provokante Frage zum Einstieg.
00:00:40: Wie steht es um die deutschen Innenstädte?
00:00:43: Sind die denn überhaupt noch zu retten?
00:00:45: Ja, gute Einstiegsfrage.
00:00:48: Ich kann wohl glaube ich den Pauschal gar nicht beantworten.
00:00:50: Ich sage immer, Innenstädte müssen sich verändern, weil sich auch Gesellschaft verändert hat.
00:00:55: Also es gibt ja ganz viele Trends, die man bei sich selber oder auch in seinem direkten Umfeld erkennen kann.
00:01:00: Stichwort Onlinehandel und so weiter und so fort.
00:01:03: Also im Grunde veränderte Konsumgewohnheiten, die eben dazu führen, dass Innenstadt anders genutzt und nachgefragt wird, als es vielleicht vor zehn, zwanzig Jahren noch der Fall war.
00:01:12: Und das löst natürlich Handlungsbedarfe aus.
00:01:15: Und hinzu kommen natürlich noch globale Trends, Klimawandel usw.
00:01:20: Das heißt, die Anforderungen steigen einfach immer.
00:01:22: Und ich glaube, hier im Stadt ist irgendwo in diesem Prozess mit diesen Herausforderungen an unterschiedliche Stellen.
00:01:29: Und einige Innenstädter haben sich schon geschafft, sich neu aufzustellen, neue Nutzungen zu finden, sich so Städte baulich auch herzurichten.
00:01:37: im Grunde, dass es den Anforderungen gerecht wird, dass sie im Grunde schon weiter sind, auch dieser Entwicklungsphase.
00:01:43: Andere sind halt eben ganz am Anfang, die noch gar nicht wissen, wer sind wir überhaupt und wie können wir uns in dieser neuen Gemengelage überhaupt wohlfühlen oder wie können wir uns da einordnen.
00:01:53: Ich glaube, es kommt darauf an, dass ich aber sagen kann, dass Innenstadt ist und bleibt weiterhin ein Thema.
00:01:58: Das verdreht mir auch alle irgendwie darüber.
00:01:59: Und Innenstadt löst sich auch immer was bei einem persönlich aus.
00:02:02: Deshalb würde ich zumindest mal sagen, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Innenstadt und den Fragen, wie wir Innenstadt so gestalten können, dass es auch perspektivisch und attraktive Ort ist, alle mal lohnswert ist.
00:02:13: Und es gibt ganz, ganz viele Städte, die es ja auch positiv vormachen, wie es dann auch funktionieren kann.
00:02:18: Laura Zelt, Weiblingen.
00:02:20: zu diesen Städten, die es positiv vormachen?
00:02:23: Ja, ich glaube Weiblingen ist auf jeden Fall in einer guten Ausgangsposition.
00:02:26: Also die Weiblinger Innenstadt ist heute schon multifunktionale Ort.
00:02:30: Wir haben immer noch viel Einzelhandel.
00:02:32: Wir haben auch inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte.
00:02:34: Wir haben auch Filialisten natürlich.
00:02:36: Wir haben viele Kultureinrichtungen in der Innenstadt.
00:02:39: Wir haben Gastronomiebesatz.
00:02:42: Die Innenstadt eigentlich rund um den Marktplatz, um die Altstadt ist sehr charmant, also mit ihren Fachwerkhäusern.
00:02:48: Wir haben die Talaue, die direkt an die Altstadt angrenzt mit einer großen Grünenanlage, die auch einen hohen Freizeitwert hat.
00:02:55: Also, ich glaube, Weiblingen ist in einer sehr guten Ausgangslage, aber wir merken natürlich auch die strukturellen Veränderungen, wie Katharina sie gerade beschrieben hat.
00:03:03: Auch in Weiblingen tut sich der Einzelhandel schwer.
00:03:05: Da gibt es Veränderungen.
00:03:07: Händler, die aufgeben, finden zum Teil keine Nachfolger.
00:03:10: in Flächen, wo früher Handel drin war, ist vielleicht heute ein Gastronom mit einem Restaurant drin.
00:03:16: Auch wir stellen uns die Frage, welche Funktionen und Besuchsgründe gibt es denn zukünftig noch in der Weiblinger Innenstadt?
00:03:22: Und wie können wir die Innenstadt denn auch als Ganzes betrachten?
00:03:26: Also bei uns ist, glaube ich, schon auch die Herausforderung, dass viele mit der Innenstadt die Altstadt verbinden, so gerade mit den Fachwerkhäusern und dem schönen Marktplatz, was ich gerade beschrieben habe.
00:03:37: Aber die Innenstadt zieht sich eben hoch bis zum Bahnhof.
00:03:40: Hat denn das Shopping das klassische, hat das so ein bisschen an Relevanz verloren?
00:03:45: Was würdest du sagen, Laura?
00:03:47: Ich glaube, Weiblingen war noch nie die klassische Einkaufsstadt, also gerade auch durch die Nähe zur Stuttgart.
00:03:54: Weiblingen hatte immer Handel und der Handel, der hier ansässig ist, hat glaube ich auch immer gut funktioniert.
00:04:01: Aber auch da müssen wir uns an die eigene Nase packen.
00:04:04: Man greift halt doch mal schnell zum Handy und bestellt online etwas.
00:04:08: Deswegen ist schon die Frage, was sind denn Frequenzbringer noch in der Innenstadt?
00:04:11: Und ich glaube, das ist nicht nur der Handel.
00:04:14: Der Handel ist ein Aspekt.
00:04:15: Aber ich glaube, wir brauchen da noch weitere Aspekte, um die Innenstadt künftig auch besuchenswert zu machen.
00:04:22: Wie geht es dir denn da persönlich bis Mitte der neunziger Jahre geboren?
00:04:25: Machst du einen Stadtbummel überhaupt oder bist ja auch mit Onlinehandel und viel günstigeren Angeboten teilweise, die es im Internet gibt als dann eben in der Innenstadt groß geworden?
00:04:35: Gibt es das noch, dass Menschen deiner Generation wirklich in die Innenstadt gehen, um dort einzukaufen oder sich dort aufzuhalten zu bummeln?
00:04:44: Ich glaube, ehrlicherweise muss man sagen, man macht es vermehrt im Urlaub oder im Ausland.
00:04:47: Sich noch so in ruhe Städte anschauen, ein bisschen durchbummeln, mal neue Läden sich anschauen.
00:04:53: Aber gleichzeitig kommt es natürlich schon hier dazu.
00:04:54: Wir arbeiten hier direkt in der Altstadt.
00:04:56: Unser Büro ist hier direkt vor Ort.
00:04:58: Das heißt, ich bin da vielleicht auch noch ein bisschen die Ausnahme, dass man eben doch noch nach der Arbeit noch kurz hier in Weiblingen einkaufen geht.
00:05:08: wenn man hier ja auch durchaus noch alles vor Ort hat und die kurzen Wege hat.
00:05:11: Aber natürlich muss man ja ganz ehrlich sein, dass auch ich durchaus Sachen online bestelle.
00:05:17: Katharina, kann man eigentlich, wenn man in so einem Beruf arbeitet als Stadtplanerin und als jemand, der Innenstädte besser machen möchte, kann man da eigentlich noch unbefangen durch die Gassenschländern oder sieht man da überall leerstände, potenzielle, raue Flächen?
00:05:33: Na ja, ich glaube, es ist schon dann ein bisschen der Rußkrankheit, dass man direkt irgendwie so Ideen hat und der Kopf anfängt ins Denken zu kommen, was hier gut oder auch schlecht läuft.
00:05:43: Also ich glaube, jeder Urlaub, jeder Städtetritt ist dann auch immer zugleich so ein bisschen Inspirationsreise, wo man sich dann immer auch mal ein paar ... coole Ideen klauen kann aus anderen Städten, was ja, finde ich auch erstmal gar nicht schlecht ist, von anderen Städten zu klauen, wenn sie Dinge gut machen, das finde ich jetzt überhaupt nicht verwerflich.
00:06:00: Ich glaube, die Herausforderung ist dann halt anzubenden eben auch die, die Bestattung, die es dann letztendlich auch geht.
00:06:06: Und das wird Laura wahrscheinlich auch so gehen, wenn sie im Urlaub durch die Cafés oder durch die kleinen Letzchen schlendert in anderen Städten, dass man denkt, auch cool, das könnte ja was sein, auch cool, funktioniert bei uns aber wahrscheinlich nicht.
00:06:17: So, das sind dann immer so die Gedanken, die man dann auch hat.
00:06:20: Wenn wir jetzt über die Weiblinger Innenstadt reden, Laura, du hast es gerade schon angerissen.
00:06:24: Es gibt die Altstadt, es gibt aber auch den neueren Teil und dann bis hoch zum Bahnhof.
00:06:30: Welches Gebiet ist denn die Weiblinger Innenstadt jetzt genau?
00:06:32: Gibt es da verschiedene Quartiere, die miteinander korrespondieren, die man zusammenbringen muss?
00:06:37: Wie sieht es da aus?
00:06:38: Ich glaube, städtebaulich und funktional lässt sich die Innenstadt so in grob zwei Teile teilen.
00:06:43: Also zum einen so die Altstadt, wie ich es vorher gesagt habe, mit der angrenzenden Talaue, mit vielen Cafés und Restaurants.
00:06:50: Aber auch mit vielen Kultureinrichtungen, die sich da in dem Bereich befinden.
00:06:55: Viele kleinteilige Bauweisen auch.
00:06:57: Und wenn man dann aber über den Postplatz, über Bahnhofstraße und Frohnacker Straße hin zum Bahnhof auch geht, das ist so der moderne Teil der Innenstadt, wie wir ihn immer nennen, dann sieht man das auch städtebaulich einfach.
00:07:08: Also dann wir viele fünftiger, achtziger Jahre bauten.
00:07:12: Viele geschlossene Fassaden, man kommt nicht mehr in diesen Fachwerkteil rein, nicht mehr so diese charmanten Bauweisen.
00:07:20: Wir haben aber viele Nutzungen dort, auch trotzdem, die wichtig sind für die Innenstadt.
00:07:24: Wir haben Lebensmittlerhandel, wir haben viele medizinische Einrichtungen rund um den Postplatz.
00:07:30: Und natürlich auch da tut sich viel in den nächsten Jahren, glaube ich, in diesem Bereich bis hoch zum Bahnhof.
00:07:36: Aber ich glaube, das ist schon eine Herausforderung, die Teile so miteinander zu verbinden, dass es als eines gesehen wird und dass man nicht in so einen harten Bruch gerät, wenn man von einem Bereich in den anderen läuft.
00:07:46: Und das war so die Ausgangslage, mit der wir in den Transformationsprozess gestartet sind.
00:07:50: Und im Rahmen des Prozesses haben wir dann aber sogar noch Kleinteiliger, die Innenstadt aufgeteilt und haben die Innenstadt in sechs Quartiere aufgeteilt.
00:07:58: die sich einfach auch in ihren Nutzungen vor allem unterscheiden.
00:08:03: War dieser Anstoß für den Transformationsprozess, war das gerade diese Spannung zwischen vielleicht neu und alt und den Nutzungen, die man irgendwie zusammenbringen muss, oder gab es diesen einen Moment, wo man sagt, jetzt müssen wir aber langsam was tun oder wie hat sich das ergeben?
00:08:19: Also, wie ich vorher gesagt habe, wir stehen, glaube ich, noch ganz gut da.
00:08:22: Der Druck war noch nicht so groß, dass man jetzt gesagt hat, wir haben überall Leerstand, wir haben überall Vermüllung in der Innenstadt, wir merken, dass wir was ganz dringend tun müssen.
00:08:31: Aber wir haben gesagt, das ist immer leichter, vielleicht auch aus einer Position der Stärke heraus, so ein Thema anzugehen, als wenn es eigentlich schon zu spät ist.
00:08:39: Und deswegen haben wir gesagt, auch wir müssen uns die Fragen stellen, wie bleibt denn die Weiblinger Innenstadt langfristig attraktiv?
00:08:45: Warum kommen Menschen in die Innenstadt zukünftig?
00:08:48: Und welche Funktionen gibt es in der Innenstadt und gibt es vielleicht auch neue Nutzungen in der Innenstadt?
00:08:53: Also arbeitet man vielleicht künftig mehr in der Innenstadt, vielleicht auch handwerklich?
00:08:57: Ist vielleicht wird mehr gewohnt in der Innenstadt, wenn der Handel mehr zurückgeht?
00:09:01: Also das waren einfach so Fragen, die wir uns gestellt haben und wo wir gesagt haben, wir brauchen da vielleicht für den Anfang auch mal professionelle Unterstützung, wie man an so ein Prozess rangeht, wie man die Fragestellungen auch richtig beantworten kann.
00:09:13: Katharina, deckt sich das mit deinem ersten Eindruck von Weiblingen.
00:09:17: Wie hast du die Stadt vorgefunden?
00:09:19: Wir sind bumsweit unterwegs und wie wir haben immer gesagt, Weiblingen ist echt noch ganz gut aufgestellt.
00:09:24: Also da ist eben der Handlungspunkt noch gar nicht so offensichtlich.
00:09:28: Also ich finde offensichtlich zeigt sich ja häufig dann in hohen Lehrstandsquoten in so einer Negativität im Stadtbild und so weiter, wenn man schon da ist.
00:09:36: So, da ist Weibling ja noch gar nicht.
00:09:38: Gleichwohl, wenn man sich mal tiefer mit der Materie dann auseinandersetzt, gibt es natürlich Herausforderungen, die Laura auch gerade gesagt hatte, für diese Zweiteilung der Innenstadtstädte bauliche Herausforderungen.
00:09:47: Also, Altstadt so schön sie heute auch ist, bringt ja auch Herausforderungen mit sich.
00:09:51: Von daher war es, glaube ich, genau richtig, sich zu dem Zeitpunkt dann auch schon mal damit auseinanderzusetzen, um dann die Grundlagen zu schaffen.
00:09:59: Wie geht ihr dabei vor?
00:10:00: Kannst du das nochmal kurz umreisen, was eure Rolle dann in diesem Transformationsprozess ist?
00:10:05: Ja, wir begleiten den Prozess von Anfang an und von Anfang an heißt vor allem das Thema auch erstmal auch die Agenda-Lebens.
00:10:12: Ganz viele befassen sich ja bis dato gar nicht mit dem Thema.
00:10:16: Das heißt, wir haben zum Beispiel im Weibling auch gesagt, wir starten mit einem Impulsabend einer Veranstaltung, wo wir alle Interessierte Innenstadtakteure einladen, um überhaupt erst mal auch das Thema aufmerksam zu machen.
00:10:27: Darum gibt es überhaupt Handlungsbedarf, wenn ich heute noch gar nicht die zehn Lehrstände im Straßenzug erkennen kann.
00:10:32: Warum muss ich denn heute damit auseinandersetzen?
00:10:35: Ist ja so eine, eine Fragestellung.
00:10:37: Der war auch ganz gut besucht, ne?
00:10:38: Der, der Impulsabend.
00:10:40: Genau.
00:10:43: Was ja dann auch zeigt, dass das Thema wichtig ist für die Menschen hier.
00:10:48: Wie ging es dann weiter nach diesem Auftakt?
00:10:51: Und genau, wir haben dann zu Beginn gesagt, na ja, wir haben erstmal diesen großen Impuls gehabt, wir wollen aber zugleich auch Einfilm-Meinung mal hören, weil in einer großen Gruppe sagen Dinge oder Leute Dinge vielleicht auch mal eben nicht, die sich vielleicht dann eher in eins zu eins Gesprächen führen.
00:11:05: Also das heißt, wir haben da bewusst auch nochmal die Flughöhe verändert und sind in vertrauensvoller Eins zu Eins Gesprächen mit unterschiedlichen Akteuren gegangen und da auch nochmal so.
00:11:14: Meinungen, Perspektiven, Bedarfe abzuleiten und haben natürlich auch selber eine städtebauliche funktionale Analyse durchgeführt.
00:11:21: Das heißt, genau mal identifiziert, wo steht Beiping denn gerade, wie ist der Nutzungsbesatz?
00:11:26: Wo haben wir städtebauliche Herausforderungen?
00:11:29: Wie lassen sich vielleicht auch Quartiere ableiten und vergleichen, um das eben als Grundlage zu nehmen, mal zu schauen, okay, wo könnte denn die Reise hingehen?
00:11:37: Also man braucht jetzt keine... Traumschlüsse bauen und so weiter, wenn man sagt, okay, da sind wir aber sehr weit von entfernt.
00:11:43: Da ist glaube ich auch kein mitgeholfen, sondern wir haben ja schon den Anspruch, realistische Potentiale helfen zu wollen.
00:11:49: Und dafür war eben die Analyse dann die wichtige Grundlage.
00:11:53: Und auf der Basis haben wir dann geschaut, okay, was sind denn realistische Szenarien für die Weichlinge innen statt?
00:11:58: Welche Quartiere haben wir aber auch?
00:12:00: Und was kann eben auch die Zielstellung für die einzelnen Quartiere sein?
00:12:04: Und da haben wir eben bewusst, denn die Ebene der Quartiere gewählt, auch begleitet durch verschiedene Workshops mit Betroffenen, mit Stakeholdern aus den Quartieren und so weiter, um mal zu benennen, wo wollen wir uns denn überhaupt hinentwickeln und was brauchen wir dafür?
00:12:18: Und da sind wir dann immer konkreter geworden, bis hin zu ganz konkreten Maßnahmen, die dann am Ergebnis das Prozess stehen, sodass eigentlich im Fazit quasi jedes Quartier so seine eigene Road-Nets und eigenen Fahrplan hat.
00:12:30: wie die Reise weitergehen muss und was zu tun ist, um da dem auch viel zu
00:12:35: kommen.
00:12:35: Was vielleicht auch wichtig ist, was Katharina gerade gesagt hat, wir haben bewussten sehr partizipativen Ansatz gewählt.
00:12:41: Also wir haben in jedem Projektabschnitt wirklich Beteiligungsformate mit der Öffentlichkeit durchgeführt.
00:12:47: Wir haben mit Immobilien Eigentümern gesprochen.
00:12:50: Wir haben die Einzelhändler dazu eingeladen.
00:12:52: Wir hatten immer viele Bürgerinnen und Bürger auch in den Runden mit dabei.
00:12:56: Und ich glaube, das war auch ganz wichtig, um Akzeptanz für den Prozess zu schaffen, aber auch die unterschiedlichen Meinungen zu hören.
00:13:03: Und wir haben von vornherein auch immer gesagt, Innenstadt ist nicht nur Aufgabe der Stadtverwaltung, nicht nur Aufgabe hier der Wirtschaftsförderung oder des Stadtmarketing.
00:13:11: Innenstadt betrifft uns alle und deswegen möchten wir auch alle Akteure einbinden, also dass man nicht immer nur Wünsche an die Stadtverwaltung äußern kann, sondern dass man auch mal überlegt, was können wir denn selber dazu beitragen, die Innenstadt zu transformieren oder ein Stück weit besser zu machen?
00:13:25: Und ich glaube, das hatten wir auch immer so im Hinterkopf in den unterschiedlichen Phasen des Projekts.
00:13:31: Wenn man Menschen einbindet und sie Ideen äußern lässt, dann werden sie früher oder später fragen, was wird denn jetzt raus?
00:13:38: Wann wird meine Idee denn umgesetzt?
00:13:40: Was gibt es denn schon so für konkrete Umsetzungen, von denen du berichten kannst oder die du besonders erwähnenswert findest?
00:13:48: Tatsächlich haben wir letztes Jahr so das erste sichtbare Projekt umgesetzt, weil wir da eben auch an dem Punkt waren, dass viele gesagt haben, man sieht man denn was, was macht ihr denn da überhaupt?
00:13:59: Und wir haben am Anfang immer bewusst gesagt, wir nehmen uns die Zeit auch die Analyse richtig zu machen, weil es gerade, wenn es ja auch um städtebauliche Veränderungen geht, sind es ja keine Hauruckaktionen, sondern wirklich auch mal... zu überlegen, was macht den künftig Sinn und was wollen wir mit den Maßnahmen erreichen.
00:14:15: Aber wir haben dann tatsächlich in den Runden immer wieder gemerkt, dass das Thema fehlende Aufenthaltsqualität auf innerstädtischen Plätzen, stark versiegelte Flächen, wenig grün in der Innenstadt haben wir immer wieder gemerkt und das Thema war auch oft, dass Kinder und Jugendliche unterrepräsentiert sind in der Innenstadt.
00:14:33: Und dann haben wir tatsächlich ziemlich kurzfristig letzten Sommer entschieden, wir gestalten den Rathausplatz um.
00:14:38: Der Rathausplatz ist sichtbar, an dem laufen täglich tausende Menschen vorbei.
00:14:43: Das ist so ein klassischer Platz, der nicht genutzt wird, es sei denn, es ist eine große Veranstaltung in der Stadt.
00:14:49: Und dann haben wir beschlossen, wir stellen Bäume auf den Platz, um einfach das Thema Beschattung und Begrünung aufzugreifen.
00:14:56: Wir stellen Sitzbänke auf.
00:14:58: dass man sich dort aufhalten kann unter den Bäumen und wir stellen einen Sandkasten auf, dass Kinder auf dem Platz spielen können.
00:15:05: Also weg von dem biederen Rathaus-Eingang hin zu einer kleinen Spielwiese.
00:15:11: Und das haben wir dann wirklich innerhalb von wenigen Wochen eigentlich umgesetzt.
00:15:15: Den Sandkasten hat der Städtische Betriebshof gebaut.
00:15:18: Die Bäume haben wir mithilfe von Sponsorengeldern tatsächlich auch gekauft.
00:15:22: Wir hatten den Bund der Selbstständigen dabei, die Volksbank, den Innenstadtmarketingverein.
00:15:27: Also wir haben da so ein bisschen auch die anderen Akteure der Stadt.
00:15:30: mit eingebundenen Teil hatten auch die WTM und die Stadtverwaltung gezahlt.
00:15:33: Also es war wirklich ein Gemeinschaftsprojekt.
00:15:36: Und dann hatten wir von Juli bis Ende September den Rathausplatz als, wir haben es damals Pop-Up Beach Club für Kids genannt.
00:15:45: Und plötzlich war richtig Leben auf dem Platz.
00:15:48: Tatsächlich selten kommt so viel positive Resonanz, wie wir es da bei dem Projekt hatten.
00:15:53: Also auch der Oberbürgermeister Wolf hat direkt berichtet, dass er so oft darauf angesprochen wurde, wie schön das jetzt ist.
00:16:00: Wir haben über den Sommer hinweg auch immer Donnerstag ein Afterwork, Weinreihe.
00:16:04: Da sind die Menschen dann mit ihrem Weinglas unter den Bäumen gestanden.
00:16:07: In der Mittagspause wurde der Platz genutzt.
00:16:09: Und es kam so gut an, dass wir dieses Jahr das Angebot sogar noch erweitert haben.
00:16:14: Eine Tischtennesplatte noch mit dazu aufgestellt haben, ein großes Schachfeld.
00:16:17: uns wirklich so ein bisschen Autospielzimmer auf dem Rathausplatz genannt haben.
00:16:23: Wie nachhaltig sind solche Pop-up-Aktionen?
00:16:26: Also wir haben jetzt für uns gemerkt, dass diese Pop-up-Maßnahmen eigentlich ein schöner Weg sein können, um zu testen, wie sich ein Platz ändert, wie sich die Nutzung des Platzes ändert, wenn man den kurzfristig mal umgestaltet.
00:16:39: Und tatsächlich schaffen wir es jetzt beim Rathausplatz, dass wir dauerhaft grün auf den Platz bekommen.
00:16:44: Also der Platz ist unter Kellert.
00:16:46: Das heißt, man kann nicht einfach den Platz aufreißen Bäume einpflanzen.
00:16:50: Der Platz wird auch immer wieder von großen Veranstaltungen genutzt.
00:16:53: Das heißt, ich muss ihn irgendwie auch frei bekommen, um zum Beispiel beim Altstadtfest eine Bühne aufzubauen.
00:16:58: Aber wir werden jetzt ab Januar dauerhaft mobiles Grün auf den Rathausplatz bringen und über die Sommermonate dann jedes Jahr den Sandkasten auf jeden Fall aufstellen.
00:17:08: Also es ist tatsächlich jetzt in so eine dauerhafte Lösung gemündet, einfach auch, weil man sich die Frage gestellt hat.
00:17:14: Welcher Platz hat denn welche Rolle im Stadtbild?
00:17:16: Und der Rathausplatz ist eben einer der Plätze, der flexibel gestaltet werden muss, aber trotzdem dauerhaft begrünt werden soll.
00:17:24: Katharina, solche Aktionenmöblierung, dass Stadt Sitzgelegenheiten schaffen oder auch Spielgelegenheiten schaffen, das passiert ja auch an anderen Stellen in anderen Städten.
00:17:36: Wir sind da deine Erfahrungen, meine Erfahrungen nach.
00:17:39: wird es immer sehr schön angenommen von einer Seite und dann gibt es aber auch welche, die sagen, jetzt komme ich ja nicht mehr richtig durch oder auf meinem Stammparkplatz steht plötzlich eine Sitzbank.
00:17:50: Wie moderiert man denn diese verschiedenen Interessen, die da manchmal aufeinander prallen?
00:17:54: Ich glaube, das Thema Parkplatz, da kann man so ein bisschen Bullshit-Bingo schon mitspielen.
00:17:59: Das bewegt mit einem Frühjahr oder später immer in jedem Prozess und da werden teils sehr leibenschaftliche Diskussionen drüber geführt, ob jetzt ein Parkplatz mehr oder weniger.
00:18:07: die Funktionalität der Innenstadt beeinträchtigt oder eben auch nicht.
00:18:12: Ich glaube, das gehört zum Alltag dazu.
00:18:15: Da gibt es natürlich methodische Knüsse und Tricks, die man da anwenden kann.
00:18:19: Ich erinnere mich an der Perspektivenbergstadt, die wir auch in Weibring durchgeführt haben.
00:18:23: Wo wir zuerst mal gefragt haben, okay, für wen soll denn diese Innenstadt perspektivisch überhaupt irgendwie von relevant sein oder attraktiver Ort sein?
00:18:31: und da war insbesondere das Thema Jugendliche, junge Erwachsene.
00:18:36: ein großes Thema.
00:18:37: Und dann haben wir gesagt, okay, wenn ihr jetzt mal aus deren Perspektive denkt, was für Ansturche und Bedürfnisse haben die dann an die Innenstadt.
00:18:44: Und wenn man diesen Weg mal geht, wird relativ schnell deutlich, dass jetzt für Jugendliche, für die die Innenstadt ein Treffpunkt ist, das Thema Parken ist gar nicht mehr so eine große Rolle spielt.
00:18:52: Und darüber finde ich, kann man in Argumentation auch mal gehen.
00:18:57: und eben dann auch ganz viel über positiv Beispiele sprechen.
00:19:00: Also ich glaube, die Diskussion, bevor der Parkplatz weg ist, ist größer als wenn dann der Parkplatz schön umgenutzt ist.
00:19:06: Dann freuen sich vielleicht alle doch, dass da irgendwie mehr los ist, mehr grün, mehr Spiel und einfach neue, neue Möglichkeiten jeden statt dann auch zu erleben.
00:19:13: Also ich glaube, es ist immer so ein schmaler Grad zwischen, man muss es ausparieren und man muss vielleicht auch einfach positive andere Alternativen auch zeigen, um eben nicht nur zu sagen, der Parkplatz ist jetzt weg und wird schlechter.
00:19:24: Es gibt auch Plätze, Orte in Weiblingen, da muss ich aus Meinungen vieler und wahrscheinlich auch deiner Meinung lauere, auch richtig nachhaltig was ändern über solche Pop-Aktionen hinaus.
00:19:39: Stichwort immer gern genannt ist der alte Postplatz.
00:19:41: Da passiert ja dann auch was.
00:19:43: Wie viele solcher Maßnahmen, nachhaltiger Umbaumaßnahmen, die dann auch wirklich viel Geld kosten, wird es den geben in den kommenden Jahren.
00:19:52: Also gerade der Postplatz, das hast du jetzt gerade auch schon gesagt, da tut sich ja auch was, da ist jetzt schon die Passage geschlossen, der Rewe-Markt wird gerade renoviert und erweitert sich auch, das heißt die ganze Fassade an der Querspange wird sich auch ändern und die Stadt hat ja auch schon kommuniziert, dass sie quasi im zweiten Schritt im Anschluss daran auch die Platzgestaltung ändern möchte.
00:20:14: Jetzt ist der Postplatz natürlich insofern schwierig zu bespielen, weil da viele Verkehrsbeziehungen über den Platz laufen.
00:20:21: Also ich habe eine Tiefgaragenausfahrt, die ich auch nicht einfach schließen kann.
00:20:25: Ich habe einen Radweg, der über den Platz führt.
00:20:27: Ich habe viele Fußgänger, die sich auf dem Platz aufhalten.
00:20:30: Im Transformationsprozess haben wir den Postplatz so schön als Dreh- und Angelpunkt der Innenstadt bezeichnet.
00:20:35: Und ich glaube, das passt auch ganz gut.
00:20:37: Also ich habe am Postplatz viele Besucher, die dort ankommen und sich von dort aus entweder in den Altstadtbereich... oder eben hin in den modernen Innenstadtbereich, die dort vielleicht zum Nahversorger gehen, die Apotheke besuchen oder zum Arzt gehen.
00:20:52: Deswegen ist es am Postplatz tatsächlich nicht einfach so damit getan, jetzt einen grünen Baum hinzustellen.
00:20:59: haben wir schon intern auch viele Diskussionen geführt.
00:21:01: Welche Funktionen soll denn der Platz künftig haben?
00:21:04: Natürlich möchte man die Aufenthaltsqualität am Platz steigern, weil er im Moment einfach.
00:21:08: auch ist es kein Platz, auf dem man sich jetzt wirklich gerne aufhält.
00:21:11: Gleichzeitig spielen, aber doch auch jeden Tag Kinder auf dem Platz.
00:21:15: Es ist so ein bisschen ambivalent.
00:21:17: Ich glaube, dass wir sich dort und auch am Eva Meier Stielplatz unten, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sich da auch jetzt in den nächsten Jahren, auch trotz angespanter Haushaltslage, auch langfristig größere Projekte dann auch passieren, in die einfach dann immer die Überlegungen und die Ergebnisse, die wir im Transformationsprozess erzielt haben, mit einfließen.
00:21:34: Also, dass man einfach in die Planungen, so diese ganzen Analysen, die wir hatten, damit einfließen lässt und sagt, wer hält sich denn auf dem Platz auf?
00:21:42: Was wünschen sich denn die Menschen?
00:21:44: Wie verändert sich ein Platz, wenn wir Sitzbank aufstellen oder ähnliches.
00:21:49: Kann man das denn irgendwie in einem großen Oberbegriff oder in vielleicht mehreren großen Oberbegriffen zusammenfassen, was die Menschen sich von ihrer Innenstadt wünschen, in Weiblingen jetzt konkret?
00:22:00: Was war so etwas, was sich durchgezogen hat durch den ganzen Prozess?
00:22:04: Also was wir auf jeden Fall immer wieder gespiegelt bekommen haben, ist das Thema Steigerung der Aufenthaltsqualität an Plätzen.
00:22:11: Deshalb waren das auch zum Beispiel jetzt unsere ersten Pop-up-Maßnahmen.
00:22:14: Dann war wirklich allen immer bewusst, dass Kinder und Jugendliche unterrepräsentiert sind in der Innenstadt.
00:22:20: Gleichzeitig ist das aber auch so ein schwieriges Thema, weil Jugendliche dann auch oft die Störenden sind, wenn sie dann mal da sind und zum Beispiel dann laut Musik hören oder einfach irgendwo auf Treppen verweilen.
00:22:32: Und was wir auch wiedergespiegelt bekommen haben, ist, dass vielen gar nicht bewusst ist, wie breit das Angebot von Weiblingen überhaupt ist.
00:22:39: Also diese digitale Sichtbarkeit der Angebote, was wir auch schon haben und die Verknüpfung miteinander, das muss durchaus noch verbessert werden.
00:22:47: Also das waren so drei Punkte, die wir immer wieder, egal auch welches Quartier wir gesprochen haben, die wir immer wieder gespiegelt bekommen haben.
00:22:55: Katharina, nach eineinhalb Jahren Weiblingen, wie siehst du es?
00:22:59: Wo steht Weiblingen heute?
00:23:01: Und wo steht Weiblingen vielleicht auch in der Region?
00:23:04: Was ist die Rolle, die Weiblingen hier im Stuttgarter Umland einnimmt?
00:23:08: Also, ich glaube, Weibling hat jetzt durch den Prozess eine gute Grundlage, ein Fahrplan, wo man schon mal ableiten kann, welche Potenziale sind da.
00:23:17: Also, ich glaube, die Weiblinger-Instadt wird jetzt nicht die Stuttgarter-Instadt werden und man braucht auch jetzt nicht in Konkurrenz gehen, was das Einzelhandels-Angebot geht und dergleichen.
00:23:26: Aber was das Prozess gezeigt hat, ist, dass Weibling ganz viel Potenzial hat, eben andere Bedürfnisse zu bedienen, sei es als Freizeitort, sei es als Kulturort, Überveranstaltung, Feste.
00:23:37: Kulturangebote, die ja auch heute schon da sind und so weiter eben zu einem attraktiven Ort zu werden, der eben auch Besuchsimpulse auslösen kann.
00:23:45: Und wenn man sich auch mal anschaut, über welche Zielgruppen wir gesprochen haben, dann ist es ja gar nicht so, dass Jugendliche oder junge Erwachsene jetzt die Weihplinger Innenstadt als Eichhaus Innenstadt nutzen wollen, so gar nicht.
00:23:55: Also das haben ja auch die Formate gezeigt.
00:23:58: die Jugendlichen werden nicht in die Innenstadt gehen, um da shoppen zu gehen und so weiter.
00:24:01: Da sind sie einfach auf anderen Kanälen unterwegs, oder sie zieht da doch eher in die größeren Städte im Umland.
00:24:07: Sondern sie wollen Treffpunkte haben, sie wollen Orte haben, wo sie sich aufhalten können, vielleicht auch mal konsumfrei, seien es auch mal die Pausenzeiten genießen, vielleicht mal schmied zusammen was trinken und am Wochenende irgendwie ein cooles Fest zu haben und so weiter.
00:24:21: Und all diese Bedürfnisse kann weichling durchaus bedienen.
00:24:24: Und deshalb sehe ich da einfach viel Potenzial.
00:24:27: eben über solche Aspekte zu profilieren und dann auch gegenüber der Konkurrenz im Umland abzuheben bzw.
00:24:33: da sehr stark in eine Nische dann auch zu gehen, was dann eben die Positionierung und Profilierung eben dann auch angeht.
00:24:42: Ist die Nähe zu Stuttgart Fluch oder Segen, Laura?
00:24:45: Beides.
00:24:47: Also ich glaube, ja.
00:24:50: Also es ist positiv, auch gerade für unsere, zum Beispiel Firmen und ähnliches, dass man sagen kann, man ist schnell am Stuttgarter Hauptbahnhof, man ist auch schnell am Stuttgarter Flughafen, man ist auch schnell in der Stuttgarter Innenstadt.
00:25:02: Gleichzeitig jetzt, wie ich es vorher auch gesagt habe, war das immer schon auch ein Hemmnis beim Thema Handel, weil man eben so schnell in Stuttgart ist und dort die Vielfalt einfach noch größer war, als sie in Weiblingen ist.
00:25:14: Trotzdem glaube ich, dass es die Menschen auch zu schätzen wissen, dass Weiblingen eben ein bisschen kleiner und ein bisschen heimeliger ist.
00:25:19: Man kennt sich untereinander.
00:25:20: Wenn man samstags über den Wochenmarkt läuft, glaube ich, das ist einfach noch mal was ganz anderes als in der Großstadt Stuttgart.
00:25:26: Und ich glaube, deswegen ist es Fluch und Segen gleichermaßen.
00:25:31: Wo siehst du die Weiblinger Innenstadt so in zehn Jahren, zwanzig, fünfunddreißig?
00:25:36: Ich glaube, die Weiblinger Innenstadt wird immer noch ein multifunktionaler Ort sein.
00:25:40: Also ich glaube, das, was ich vorher gesagt habe, man kennt sich untereinander, man hat die kurzen Wege, man hat die charmanten kleinen Cafés und Bars.
00:25:49: Das wird auch immer noch in zehn Jahren vorhanden sein und ich glaube, da werden sich die Leute auch immer noch gerne hier aufhalten.
00:25:55: Ich hoffe, dass wir dann einfach die Quartiere untereinander vielleicht ein bisschen besser verbunden haben, dass es einem bewusster ist, was alles zu Innenstadt gehört, dass man auch die Schlagkraft der Tatsache auch vielleicht noch mal mehr in den Fokus rückt, weil ich glaube, das ist auch vielen nicht bewusst, wie nah das tatsächlich an die Altstadt angrenzt.
00:26:14: Und wie groß.
00:26:14: Und wie groß sie auch ist, genau.
00:26:16: Und ich hoffe natürlich, dass wir auch in zehn Jahren noch Einzelhandel hier vor Ort haben, weil das natürlich auch für so eine Innenstadt immer noch dazugehört.
00:26:24: Aber ich könnte mir da natürlich schon auch vorstellen, dass es da noch mal den einen oder anderen Filialisten vielleicht auch hier dann nicht mehr gibt, weil es eben denen in Stuttgart gibt und da eben dann die Nähe.
00:26:34: Schön, vielen Dank für die Einschätzung noch.
00:26:36: Jetzt würde ich gerne mit euch noch zum Abschluss die Kategorie Weiblinger Speed Date spielen.
00:26:42: Das heißt, ich stelle euch eine kurze Frage und ihr gebt mir eine kurze Antwort.
00:26:47: Katharina, die erste Frage geht an dich.
00:26:49: Wie beschreibst du Weiblingen in drei Worten?
00:26:53: Gemütlich, experimentell, besuchenswert.
00:26:57: Sehr schön.
00:26:58: Laura, dein Lieblingsort in Weiblingen.
00:27:00: Aber ich habe mehrere Lieblingsorte in Weiblingen.
00:27:02: Also zum einen der Marktplatz, weil ich finde, da ist einfach immer was los, egal ob Wochenmarkt oder After-Work-Veranstaltung, Weihnachtsmarkt im Winter, aber auch die Talau mag ich tatsächlich auch sehr gerne.
00:27:14: Katharina, drei Gründe, die gegen den Onlinehandel sprechen.
00:27:18: Ich persönlich finde es super nervig, die Sachen wieder zurückzuschicken, wenn sie mich nicht passen oder doch nicht gefallen.
00:27:23: Also irgendwie sind für mich dann doppelte Lege.
00:27:44: Das
00:27:45: ganze Stadtbild, also es ist einfach sehr viel kompakter.
00:27:48: Man hat trotzdem die Vielfalt, aber man fühlt sich einfach ein bisschen wohler.
00:27:53: Also dieser Charme, den Weiblingen versprüht, den hat Stuttgart einfach nicht.
00:27:57: Katarina, vervollständig mal bitte folgenden Satz.
00:27:59: Transformation bedeutet für mich
00:28:02: ein Bewusstseinswandeln, handeln der Akteure für eben die Sache, in dem Fall die Innenstadt.
00:28:09: Laura, lieber Weiblingen erfrischt oder stuttgarter Weihendorf?
00:28:11: Ganz klar Weiblingen erfrischt.
00:28:14: Katarina, was hat Weiblingen, was dort Mund nicht hat?
00:28:19: Ich glaube, dass tättetere Strukturen, die näher beieinander sind und für eine Sache, für ein gemeinsames Spiel agieren in ihrem Aktionskreis.
00:28:27: Also es ist einfach überschaubarer.
00:28:29: Die Wege sind kürzer und dadurch eben auch mehr Wildmächtigkeit als jetzt eine Großstadt wie Dortmund.
00:28:36: Laura, was überrascht ich in Weiblingen immer wieder von Neuem?
00:28:40: Wie gut vernetzt alle untereinander sind und wie schnell das Stadtgeflüß das sich verbreitet.
00:28:48: Katharina, wo siehst du Handlungspotenzial, damit die Innenstadt weiter attraktiv bleibt?
00:28:53: Wir haben schon viel darüber gesprochen, aber vielleicht ein must-have oder must-do besser gesagt.
00:28:58: Ich glaube, die Leute müssen aus ihrer Erwartungshaltung zurücktreten.
00:29:03: Also häufig ist es ja so, dass alle sich zurücklehnen und erst mal sagen, erst mal musst du auf die Stadt anfangen, dieses oder jenes zu tun, bevor ich selber jetzt als Einzelhändler, Gastronomen oder Immobilien eigentlich immer was mache.
00:29:13: Und ich glaube, wenn alle dahin kommen und sagen, ich packe jetzt selber mal mit an in meinem Handlungsrahmen, dann würde vieles besser und schneller auch vorwärtsgehen.
00:29:23: Laura, wenn du eine Sache in Weiblingen ändern dürftest, was wäre das?
00:29:27: Ich würde gerne manchmal Sachen schneller entscheiden können.
00:29:32: Also so diese langen Prozesse, sei es in der Abstimmung mit Bürgerinnen, Bürgern, Immobilien eigentlich über den Händlern, aber auch innerhalb der Stadtverwaltung.
00:29:40: Also es sind einfach lange Prozesse, die... einen manchmal daran hindern, schnell und kurzfristig Sachen umzusetzen.
00:29:49: Aber ich glaube, das betrifft auch nicht nur Weiblingen, sondern das trifft wahrscheinlich auf viele Städte zu.
00:29:55: Ja, und wahrscheinlich auch nicht nur deinen Arbeitsbereich, sondern ganz viele Arbeitsbereiche.
00:29:59: Bürokratieabbau ist ja in aller Mund.
00:30:01: Vielen Dank euch beiden für das tolle Gespräch, für die spannenden Einblicke.
00:30:06: Und wir werden sehen, wie sich die Weiblinger Innenstadt weiter wandelt und entwickelt.
00:30:11: Vielen Dank.
00:30:20: Das war das Weiblinger
00:30:21: Stadtgeflüster.
00:30:22: Präsentiert von der Weiblinger Kreiszeitung.
00:30:25: Bleiben Sie immer informiert mit allen wichtigen Neuigkeiten aus Weiblingen und Umgebung.
00:30:30: Die Angebote der Weiblinger Kreiszeitung finden Sie unter abo-shop.zw.de.
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